Wenn Tierschutzorganisation um Spenden für bedrohte Tiere werben, dann sind auf den Plakaten oft Raubtiere, zum Beispiel Tiger, zu sehen.
Dabei sind Fleischfresser gar nicht die am stärksten gefährdete Tiergruppe, sagt ein Forschungsteam aus den USA. Es hat sich den Zustand von fast 25.000 Tierarten und den Zustand ihrer Nahrungsquellen angesehen. Dabei kam heraus, dass ungefähr 25 Prozent der Pflanzenfresser vom Aussterben bedroht sind, aber nur 17 Prozent der Allesfresser und 15 Prozent der Fleischfresser. Besonders große Gefahr droht großen Pflanzenfressern, zum Beispiel Elefanten und Flusspferden, aber auch Vegetarier-Reptilien wie Schildkröten.
Die Ursache dafür ist laut den Forschenden meistens der Verlust des Lebensraums durch Aktivitäten von Menschen und den Klimawandel. Viele Tierarten sind aber auch durch die Jagd ausgerottet worden oder bedroht. Außerdem sind inzwischen viele Pflanzen gefährdet, die auf den Speiseplan der Pflanzenfresser gehören.
Die Forschenden sagen, dass es ein Massen-Aussterben großer Pflanzenfresser schon mal gegeben hat, vor ungefähr einer Million Jahren. Das hat damals dazu geführt, dass sich auch die Pflanzenwelt und das Klima stark verändert haben. So etwas kann man zum Teil auch heute beobachten: Zum Beispiel sind in manchen tropischen Wäldern Tiere ausgestorben, die die Früchte und Samen bestimmter Baumarten fressen. Dadurch wurde auch der Bestand der Baumarten reduziert, die aber besonders viel Kohlendioxid speichern konnten.
Entwarnung für Fleisch- und Allesfresser gibt es auch nicht, denn mit den Pflanzenfressern sterben ja auch deren Beutetiere aus. Bei diesen Gruppen sind laut den Forschenden vor allem Tierarten bedroht, die sich auf eine Nahrungsquelle spezialisiert haben, zum Beispiel fischfressende Vögel.
06. August 2020 · 13:28 Uhr